Das Klima, der Wandel. Die Wahrheit, die Gefühlte.
Das Problem mit gefühlter Wahrheit ist ja oft, dass es eben keine echte, beweisbare Wahrheit ist. Manchmal ist das Problem aber auch, dass die gefühlte Wahrheit dann doch die beweisbare Wahrheit ist.
Das ist eine bittere Erkenntnis für all die Menschen Land auf und Land ab (Grüße auch an den „Ich seh kein CO2“-Fraktionsvorsitzenden der CDU Voerde und die „das ist der Bergbau!“-FDP Voerde), die immer noch nicht bereit sind, die dramatischen Änderungen des Klimas mit unserem Handeln übereins zu bringen,
Ja, auch ich weiß, dass das Weltklima sich stetig wandelt. Aber inzwischen sollte sich überall rumgesprochen haben, dass die Geschwindigkeit, mit der sich das Klima wandelt, eben nicht ein normales, natürliches Phänomen ist.
Und das es viele Leben und Unmengen an Geld kosten wird, wenn wir nicht endlich und nachhaltig umsteuern.
Klar, jetzt kann man sagen: „Ja ja, da bist Du ja schön der Fridays-for-Future“-Argumentation auf den Leim gegangen. Schwierig wird so eine „Argumentation“, wenn man sich ansieht, dass jetzt die Bundesregierung und der Spiegel – beide nicht unbedingt linksgrüne Propaganda-Quellen, sich sehr ausführlich dem Thema widmen.
So schreibt der Spiegel:
Die Folgen der globalen Erderwärmung werden in Deutschland schon heute immer spürbarer: Zu diesem Ergebnis kommt der zweite Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung. Demnach hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht. Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an.
und zu den Folgen:
-
Erstmals führt der Bericht hitzebedingte Todesfälle in Deutschland auf. Demnach sind im Jahr 2003 rund 7500 Menschen mehr gestorben, als ohne Hitzeperiode zu erwarten gewesen wäre. (…)
-
Langanhaltende Trockenheit habe in den vergangenen zehn Jahren immer häufiger zu niedrigen Grundwasserständen geführt. Einige Gemeinden hatten deshalb Probleme bei der Trinkwasserversorgung. (…)
-
Niedrige Wasserstände in Flüssen beeinträchtigen nicht nur das Ökosystem, sondern auch die Wirtschaft, weil nur noch eingeschränkt Schiffe fahren können. Zudem sei die Versorgung von Kraftwerken und Industrie mit Kühlwasser gefährdet.
-
Das verfügbare Wasser in landwirtschaftlich genutzten Böden hat in den vergangenen 50 Jahren deutlich abgenommen. Im Jahr 2018 verursachten Hitze und Trockenheit in der Landwirtschaft Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro.
Da stellt sich mir ernsthaft die Frage, warum ich über Maßnahmen wir kommunale Klimanotstände überhaupt noch diskutieren muss. Und wie Menschen (und darunter auch Politiker) weiterhin mit Händen vor den Augen und Ohren durch die Gegend laufen können und eine „einfach weiter so“-Mentalität verbreiten.
Was genau muss passieren, damit auch der letzte Klimawandelskeptiker oder -leugner begreift, das wir auf eine vermeidbare (oder zumindest in den Auswirkungen reduzierbare) Katastrophe zusteuern? Muss es erst zu Panikkäufen in Supermärkten kommen, wenn plötzlich dann doch mal die Talsperren leer sind und die Brunnen nix mehr fördern? Wollen wir wirklich warten, bis wir sagen müssen:
„Ja, JETZT können wir da auch nix mehr machen!“?
Ein Gedanke zu „Das Klima, der Wandel. Die Wahrheit, die Gefühlte.“
Es ist ganz einfach: Der Klimawandel ist akzeptierte Realität, aber praktisch niemand glaubt an eine Klimakatastrophe. Darum bauen die Bürger keinen Druck auf die Politik auf und ändern auch ihr eigenes Verhalten nicht.
Das einzige, was wir tun, ist: Maßnahmen gegen den Klimawandel fordern. Aber bitte nicht umsetzen.
Kommentare sind geschlossen.