Der Vorname
Ich mag keine deutschen Filme. Die sind nie gut. Und haben immer die gleichen Schauspieler wie den Schweiger oder Schweighöfer oder wie sie alle heißen. Wir können einfach kein Kino.
Deswegen war mir auch völlig klar, dass der Film „Der Vorname“ nur eine Katastrophe sein kann.
Aber, die Pflichten eines Chronisten erstrecken sich eben nicht nur auf die Dinge, die man mag. Also habe ich mir den Film angesehen. Kein Opfer zu groß für meine Leser. Und was soll ich sagen, das Euch nicht überraschen wird?
Der Film ist großartig. Genial. Komisch. Einfach gut!
Im Ernst: Der Film lebt von den Dialogen und der Leistung der beiden Protagonisten. Und ich habe fast den kompletten Film über gelacht, was bei mir ausgesprochen selten vorkommt. Was ich so auch noch nicht erlebt hatte war, dass die Leute live mitdiskutiert und geraten haben. Normalerweise möchte ich Menschen weh tun, die im Kino reden – hier passte das aber. Und was ich auch noch nicht erlebt habe ist, dass die Menschen lachend und Zitate um sich werfend nach dem Film aus dem Kino gehen.
Natürlich gibt es auch Kritik: Offensichtlich traut sich Kino nicht, den Menschen ruhige oder gar stehende Bilder zuzumuten. Schon im Trailer wird deutlich, dass die Kamera fast immer in Bewegung ist und man fragt sich: Wofür? Das hilft dem Film nicht.
Es ist aber auch nicht so schlimm, dass es über das perfekte moralische Dilemma hinwegtäuscht: Wie geht man damit um, wenn eine Seite die Diskussion moralisch 100% und unwidersprochen im Recht steht – die andere Seite aber nicht widerlegbare, gute und zulässige Argumente hat?
Christoph Maria Herbst ist natürlich brilliant, aber Florian David Fitz steht ihm kaum nach.
Und schon daran, wie viele Worte ich geschrieben habe seht ihr: Das ist ein Überfilm. Der meiner Meinung nach zwingend unter jeden Tannenbaum gehört. Zu Nikolaus, Weihnachten oder einfach so. Gerne über einen Partnerlink bei Amazon gekauft: Der Vorname, 17,99€