Dir gehört NICHTS. Uns gehört ALLES!

Dir gehört NICHTS. Uns gehört ALLES!

Das ist schon geil:

Aktuell stürmt ein Stürmchen durch das Internet, weil Sony seinen Kunden gekaufte(!) Inhalte von der Festplatte löscht. Begründung: Die Lizenzvereinbarungen die Sony mit dem Content-Creator hat, wohlgemerkt.

Sony löscht hunderte Serien

Was ist passiert? PlayStation hat laut Kotaku vor kurzem Nachrichten an diverse PlayStation-Nutzer verschickt, die Discovery-Shows, wie zum Beispiel Myth Busters gekauft haben:

»Aufgrund unserer Lizenzvereinbarungen mit Inhaltsanbietern können Sie Ihre zuvor erworbenen Discovery-Inhalte nicht mehr ansehen, und die Inhalte werden aus Ihrer Videobibliothek entfernt«

Quelle: Gamestar

Und alle so: Nein! Doch! Ohhh!

Und das ist witzig. Denn 2022 konntet Ihr hier lesen, wie Fatal für Euch der Trend ist, Euch in „Online-Streaming“-Services zu binden. Sogar was Bücher bei Amazon angeht, die Bücher von ihren eBook-Readern löschen. Und das war ja nicht das erste Mal, dass ich auf sowas hingewiesen habe. 2020 habe ich schon über Filme gebloggt, die Amazon löscht. Und dabei darauf hingewiesen, dass ein Musik-Service (Juke) schon 2019 seine Pforten schloss und alle Daten löschte. Ich bin sicher, wenn wir suchen, finden wir dutzende solcher Geschichten.

Lasst es mich klar und deutlich sagen:

Alles, was Ihr nicht als physischen Datenträger (DVD/Blueray/CD) im Schrank stehen habt oder ohne DRM auf der Festplatte liegend, ist nicht Euer. Ihr habt zwar Besitz, aber kein Eigentum und der Eigentümer kann es Euch jederzeit wegnehmen oder die Wiedergabe blockieren.

Jeder, der online Inhalte kauft die mit DRM versehen sind oder nur im Stream verfügbar sind, nimmt billigend in Kauf, dass diese Inhalte jederzeit und ohne Möglichkeit zur Gegenwehr unbrauchbar gemacht werden.

Insofern verstehe ich natürlich auch nicht wo wirklich die aktuelle „Bestürzung“. Es ist weder das erste Mal, dass ein Anbieter so verfährt, noch wird es das letzte Mal sein. Es ist Teil des Systems mit dem die „Rechteinhaber“ Euch von physischen Datenträgern weg drücken wollen, um auch nach dem Erwerb weiter die volle Kontrolle zu behalten. Und Euch bei Bedarf wieder und wieder für die gleichen Daten zahlen zu lassen.

Unter diesen Umständen fällt es auch schwer einer Argumentation zu widersprechen, dass Piracy, also das Herunterladen von DRM-freien Dateien, nicht gerechtfertigt wäre, wenn ein Anbieter Euch im Gegenzug jederzeit bezahlte Ware wieder weg nehmen kann.

Stellt Euch vor, Ihr kauft eine Hose und ein paar Wochen später kommt der Händler, nimmt sie Euch wieder weg – ohne das Geld zu erstatten – weil Händler und Hersteller vereinbart haben, nicht weiter zusammen zu arbeiten. Würdet Ihr Euch das gefallen lassen?

Warum  lasst Ihr Euch das dann mit Videos, Musik, Büchern und Computerspielen gefallen?

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