Ein ganz normaler Montag
Manchmal ist es einfach nicht schön, sich morgens durch die Nachrichten zu klicken. Heute ist so ein Manchmal:
Die FAZ weiß zu berichten, dass alle 22 Stunden in Deutschland ein Radfahrer im Verkehr stirbt. Passend dazu berichtet der RBB, dass ein 12jähriges Kind von einem Auto überfahren wurde.
Und während Deutschland noch darüber diskutiert, ob Claudia Roth das Recht hat, sich öffentlich über das unsägliche Vorgehen der AFD zu äußern, muss die Bundesregierung ihre Zahlen korrigieren. Nach Informationen des Tagesspiegels hat es seit 1990 ernsthaft mehr als 80 Tote durch rechte Gewalt gegeben:
Die Bundesregierung meldet nach Informationen des Tagesspiegels eine deutlich gestiegene Zahl der Todesopfer rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung. Gegenwärtig zeige die Statistik „76 vollendete rechts motivierte Tötungsdelikte mit 83 Todesopfern seit 1990“, teilte Stephan Mayer, Staatssekretär im Innenministerium, auf eine Kleine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und ihrer Linksfraktion mit. Die Antwort liegt dem Tagesspiegel vor. Zuletzt hatte eine Bilanz der Regierung vom März 2017 insgesamt 70 Fälle ergeben, bei denen Neonazis und andere Rechte 76 Menschen getötet hatten.
Allerdings scheint auch diese Zahl hinterfragbar:
Anlass der Untersuchung in Berlin war eine 2000 begonnene Langzeitrecherche des Tagesspiegels, die eine bundesweit erheblich höhere Zahl der Todesopfer seit der Wiedervereinigung ergibt als die offizielle Bilanz; nämlich mindestens 150 Tote seit dem 3. Oktober 1990.
Komischer Weise reden wir aber nicht über den rechten Terror, der unser Land überzieht. Wir reden über eingebildete Flüchtlingsströme. Total irre.
Total irre ist auch, was die USA gerade durchziehen. Zur „Abschreckung“ werden Einwanderern die Kinder weg genommen. So z. B. berichtet die Tagesschau:
Tränen, Klammern, verzweifelte Rufe nach Mama oder Papa – das ist immer öfter Alltag an der US-Grenze zu Mexiko. Seit einigen Wochen wird hier härter durchgegriffen als je zuvor. Null Toleranz ist die Linie der Trump-Regierung. Das heißt, dass Kinder von ihren Eltern häufig getrennt werden, wenn sie illegal in die USA kommen. Hunderte von ihnen sind jünger als 13 Jahre alt.
The United States is using cruelty as a deterrent on our southern border. @StephenAtHome has something to say about it tonight. #LSSC pic.twitter.com/squXMKfMpk
— The Late Show (@colbertlateshow) June 15, 2018
Ein ganz normaler Montag halt.