Flood the Zone with Shit: Focus/Nius-Edition

Flood the Zone with Shit: Focus/Nius-Edition

Weiter geht es mit den Bemühungen der Konservativen, die Republik mit so viel Mist zu fluten, dass der Überblick verloren geht, Widerstand zwecklos wird und bei den Menschen schon noch was hängen bleibt.  Das ist perfide und meiner Meinung nach Trumpismus in Reinform – und zeigt wie tief die politisch Rechte inzwischen gesunken ist.

Einer der Moves der Republikaner war es, einfach irgendwelche absurden oder nicht bewiesenen Dinge zu behaupten, die die Demokraten angeblich getan hätten. Das wurde dann von einer Trump-freundlichen Presse aufgegriffen und verbreitet. Gegendarstellungen, wie bei uns, gibt es in der Regel nicht und so stand manch ein Märchen auf Ewig im Netz.

Und fand Leser*innen. All jene, denen das nur zu gut ins Weltbild passte. Die gar nicht prüfen wollten, ob was dran ist. Wenn es passt, dann passt es. Das machte es für die Presse natürlich auch einfacher, denn die musste sich auch nicht mehr die Mühe geben, Fakten zu prüfen.

Vorhang auf für den Focus und Nius:

Diese behaupteten einfach mal, dass es von der SPD eine Schmutzkampagne gegen Merz gäbe.

Screenshot des Foucus-Artikels über die Wayback-Machine des Internet-Archive. Quelle: https://web.archive.org/web/20241116193500/https:/www.focus.de/politik/deutschland/wahlkampf-aus-der-untersten-schublade-spd-plant-schmutz-kampagne-frauen-sollen-angst-vor-friedrich-merz-schueren_id_260486259.html
Screenshot des Foucus-Artikels über die Wayback-Machine des Internet-Archive. Quelle: https://web.archive.org/web/20241116193500/https:/www.focus.de/politik/deutschland/wahlkampf-aus-der-untersten-schublade-spd-plant-schmutz-kampagne-frauen-sollen-angst-vor-friedrich-merz-schueren_id_260486259.html

Der Artikel beginnt dann mit einem Abriss, wie schlecht es um die SPD angeblich bestellt ist und steigert sich dann richtig rein:

Wer nichts von sich selbst ins Schaufenster stellen kann, der greift lieber den Gegner frontal an. In dem Fall Friedrich Merz. Nach exklusiven FOCUS Online Informationen plant die SPD eine Diskreditierungs-Kampagne gegen Friedrich Merz. Demnach sollen 100 Frauen sagen, warum sie Angst vor Friedrich Merz haben. Diese Spots sollen Stück für Stück über die sozialen Netzwerke einsickern und das Klischee bedienen, dass Frauen vor dem „alten weißen Mann“ Friedrich Merz Angst haben sollen.
 
Das „Witzige“ ist, dass wir aus dem Wahlkampf gegen Harris wissen, dass genau diese Art, Social Media zu bespielen, eines der Prinzipien der Republikaner war, um Unsicherheit und Lügen zu verbreiten.
 
Die SPD geht gegen die Berichterstattung vor und Focus, wie auch Nius haben die Artikel entfernt. Das ist aber natürlich nicht nur egal, sondern gar kontraproduktiv. Weil in den Kreisen rechter Hohlbirnen jetzt natürlich die Geschichte die Runde macht, die Regierung(!) hätte den Focus dazu gezwungen(!), was ein weiterer Beweis dafür sei, dass man in Deutschland ja nicht mehr sagen dürfte, was man wolle.
 
Natürlich ist das vollkommen absurd. Wir müssen aber akzeptieren, dass irgendwo um bis zu 30% der Wahlberechtigten in Deutschland mittlerweile so weit von der Realität entkoppelt und in einer Fantasie-Social-Media-Welt gefangen sind, dass sie geneigt werden das zu glauben oder zumindest anzunehmen, da sei irgendwas dran.
 
Weswegen es nicht damit getan ist, Schultern zu zucken und zu sagen, die Artikel wären ja gelöscht. Wir müssen wütend werden und wir müssen diese Wut artikulieren. Auch gegenüber Redaktionen, denen wir mitteilen müssen, dass wir es satt sind, Lügenmärchen zu lesen, die einer politischen Agenda folgen. Das wir eine unabhängige und ehrliche Berichterstattung fordern.
 
Und wir müssen wütend werden auf die, die von solchen Kampagnen profitieren.

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