Hart. Härter. Weihnachts-hart!
Kennt Ihr das? Wenn die Nachrichtenlage eines Tages Euch völlig ratlos zurück lässt?
Fangen wir mit dem Titel gebenden „das härteste Weihnachten“ von Armin Laschet, seines Zeichens Ministerpräsident von NRW und CDU-Mitglied, an. Genauer gesagt seiner Aussage:
„Das härteste Weihnachten, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben“
Und ich sitze hier und frage mich: Sind wir echt dermaßen wohlstandsverwahrlost? Wir könnten uns freuen, dass dieses Jahr alles einen Ticken ruhiger ausfallen wird. Wir könnten die Pandemie nutzen um uns an Weihnachten endlich mal wieder auf das zu konzentrieren, was Weihnachten ausmachen könnte. Und vor allem: Wir leben in keinem Kriegsgebiet und vor allem ersaufen wir nicht nicht, wenn wir versuchen nach Europa zu fliehen. Die Supermärkte, unsere Kühlschränke und Mägen sind voll. Dank Klimawandel ist es angenehm temperiert und vermutlich hat Laschet dann recht, wenn wer sagt, dass ist das härteste Weihnachten.
Aber gut, so lange wie darüber diskutieren, haben wir halt auch keine Zeit über die zunehmende Zahl von Einzelfällen zu sprechen. Oder wie die Tagesschau schreibt:
Neue Razzien wegen rechtsextremer Polizei-Chats
Gut, jetzt könnte man fragen: ist das ein systemisches Problem? Das vielleicht auch mit den Problemen in der Justiz (zu wenig Richter und Personal, veraltete Technik, etc.) zusammenhängt? Müssen wir vielleicht politisch endlich mal nach Rechts blicken und nicht so tun, als hätten wir kein Problem? Natürlich ist es positiv, dass solche Umtriebe auffallen. Aber die Größenordnung ist schon… bemerkenswert:
Insgesamt gebe es bei der Polizei in NRW mittlerweile Hinweise auf 191 Beschäftigte, die möglicherweise rassistisches Gedankengut verbreitet haben.
Ach ja. Ich könnte jetzt sagen, das ist halt ein CDU- Innenminister. Das wäre aber unfair, denn der kann tatsächlich nicht wirklich was dafür und ist – davon bin ich überzeugt – um Aufklärung bemüht. Aber trotzdem ist es immer wieder die CDU oder die CSU, die mir auffällt.
Erinnert Ihr Euch noch an die Corona-Skandale in der Fleischzerlegung? Als sich diesmal aber wirklich alle einig waren, dass sich an den Verhältnissen dort – Ausbeutung, miserable Lebensbedingungen, Krankheitsherde, jetzt aber wirklich was ändert? Schon wegen Corona? Hahaha aber doch nicht so. Und so war es dann der Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus, an dem es zerschellte:
Seine Fraktion hat ein Gesetz von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), das die Zustände in der Branche verbessern soll, auf den letzten Metern ausgebremst. Die zweite Lesung flog auf ihr Drängen Ende Oktober kurzfristig von der Tagesordnung.
Überraschung. Nicht. Aber es hat ganz bestimmt nix damit zu tun, dass Tönnies in Rheda-Wiedenbrück lebt und der Wahlkreis von Brinkhaus… ach ne, das wäre ja absurd.
Absurd ist übrigens auch die Weihnachtsdiskussion rund um Corona. Ist ja super, dass wir jetzt alle unsere Kontakte reduzieren und dann zwischen Weihnachten und Neujahr es mal wieder richtig krachen lassen:
So soll es über die Festtage einheitliche Kontaktregeln geben. Im Zeitraum vom 23. Dezember bis 1. Januar können Treffen eines Haushaltes mit haushaltsfremden Familienmitgliedern oder haushaltsfremden Menschen bis maximal zehn Personen ermöglicht werden, heißt es in einem Beschlussentwurf, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Was kann da schon schief gehen? Naja, wenigstens kann man sich dabei keine Körperteile wegsprengen. Wie allerdings an Silvester. Weswegen durchaus von Ärzten und Pflegepersonal die Bitte kommt: Verzichtet doch dieses Jahr auf Böller, damit wenigstens die sonst üblichen Verletzungen nicht auch noch die Krankenhäuser überlasten.
Aber, was müssen wir lernen?
Neben dem Recht zu rasen und der Ablehnung der diktatorischen Gängelung durch den Mund-Nase-Schutz hat der Deutsche ein drittes unabdingbares Grundrecht ultimativer Art gefunden: Das Recht zu böllern.
Für Diskussionen sorgt im Vorfeld ein angedachtes Verbot von Silvesterfeuerwerken.
Und ratet mal, welche Partei(en) gegen das Verbot sind. Kommt Ihr nie drauf.
Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Maßnahme kaum durchsetzbar ist – nicht zuletzt, weil mächtige Bundesländer in der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) dagegen sind. Die sieben unionsgeführten Bundesländer lehnen – anders als die sieben SPD-geführten Länder – ein Verbot von Silvesterböllern ab.
Ehrlich, ich wollte diesen Beitrag als Beitrag über den Irrsinn da draußen verfassen. Nicht als Parteien-bashing. Aber kann mir mal jemand erklären, warum immer wenn es gegen die Logik und die allgemeine Vernunft geht, die Union ganz vorne ist?
Selbstverständlich auch bei der Frage, ob wir die „besinnliche Weihnachtszeit“ nicht noch besinnlicher machen, in dem wir Einkaufen an Adventssonntagen erlauben. Wer sowas vorschlägt, macht das nicht um Corona Rechnung zu zollen. Sondern für den schnöden Mammon. Und auf dem Rücken schlecht bezahlter Angestellter. Denen man damit auch noch die Adventsonntage ruiniert.
Mal ehrlich: was ist das alles für eine unfassbarer Bullshit???
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