Ist das eine gute Nachricht?
Oder ein Zeichen dafür, dass irgendwie echt alle bekloppt sind?
Also zunächst der Teil „Gute Nachricht“:
Die Polizei konnte eine Unfallflucht in Moers Dank aufmerksamer Zeugen aufklären. Jetzt ist klar, wer am Dienstagabend ein 12-jähriges Mädchen im Kreisverkehr an der Rathausallee angefahren hat und dabei leicht verletzte. Es handelt sich um eine 79-jährige Frau aus Moers.
Quelle: DPA, 29.06.2018
Und jetzt der Teil „Schlechte Nachricht“:
Nach dem Unfall habe sie kein Blut an der Hose des Mädchens gesehen. Auch die 12-Jährige habe gesagt, es sei nicht so schlimm. Sie wollte das Geld erst gar nicht annehmen.
Äh whut?
Das war der Fall, in dem die „SUV-Omi“ das Mädchen umgenietet hat, ihr Geld in die Hand gedrückt hat und weiterfuhr. Das alleine finde ich schon bemerkenswert. Aber wenn ich schon mit meinem Panzer jemanden anfahre, dann ist „ich habe kein Blut“ gesehen wohl kaum ein Argument. Und das ein Unfallopfer i. d. R. unter Schock steht und vermutlich gar nicht merken würde, wenn was wäre:
Wer zum Teufel fährt dann einfach weiter? Wie verroht muss man sein, sich nicht um das Kind(!) zu kümmern?
Aber es gibt noch einen zweiten Teil, den ich bemerkenswert finde:
Zeugen hatten sich nach einer Pressemitteilung bei der Polizei gemeldet. Sie wussten noch das Kennzeichen der der flüchtigen Autofahrerin.
Wieso haben denn die bitteschön nicht direkt die Polizei gerufen, sondern melden sich erst, nachdem es in der Presse steht?
Wie scheiss egal müssen einem die Mitmenschen sein, wenn man so einen Unfall mitbekommt und nicht mal das Handy nimmt um die 110 zu wählen?
Versteht mich nicht falsch, ich bin ausgesprochen happy über die aufgeklärte Fahrerflucht und wünsche mir, dass der alten Dame die Fahrtauglichkeit abgesprochen wird. Das wäre ausreichend Strafe für sie und würde den Straßenverkehr offensichtlich deutlich sicherer machen. Aber das ganze Drumherum lässt mich doch reichlich ratlos zurück.