Klimawandel? Welcher Klimawandel?

Klimawandel? Welcher Klimawandel?

Ich bin so müde.

Ehrlich. Einfach müde. Und ich verliere den Glauben, dass wir irgendwie noch das Ruder rumreißen können.

Seit Jahren, wirklich JAHREN renne ich rum und warne davor, dass jeder Euro den wir nicht gegen den Klimawandel einsetzen, uns ein vielfaches kosten wird. Das wir nicht mehr fragen dürfen ob, sondern fragen müssen wie schlimm uns der Klimawandel treffen wird. Und während ich kleine Erfolge feiern konnte, wie das Voerde den Klimanotstand ausruft und ein jährliches Monitoring unserer Trinkwasserquellen eingeführt hat, scheitere ich an anderen Stellen beharrlich. Zum Beispiel bei meiner Forderung mehr Einbahnstraßen zu entwickeln und den frei werdenden Raum für Radfahrer und vor allem Bäume, Bäume, Bäume zu verwenden.

Das ich da nicht weiter komme, ist auch Ergebnis der Politik der CDU und FDP. Die bemerkenswert ausdauernd nicht bereit sind, den Klimawandel mit dem notwendigen politischen Ernst zu begegnen. Wenn sie ihn denn überhaupt anerkennen.

Heute morgen nun ein Artikel in der NRZ, nur Print, dass die Gegend hier literally austrocknet. Und parallel dazu online ein Artikel über extremes Niedrigwasser im Rhein. Und es ist ja nicht so, als hätten wir nicht in der Hand was zu tun – nur leider machen wir das Gegenteil: statt eines sofort wirksamen Tempolimits will die FDP lieber weiter Anreize zum Kauf von E-PKW setzen. Mit Geld, dass wir z. B. viel viel sinnvoller für ein dauerhaftes 9€ oder von mir aus 29€-Ticket einsetzen könnten.

Wenn das so weiter geht, sollten wir schon heute überlegen, wie wir den Kids in ein paar Jahren erklären, warum wir sehenden Auges in den Untergang geritten sind. Denn wie gesagt: So langsam verliere ich den Glauben daran, dass wir es irgendwie noch gerade gebogen bekommen.

Der Klimawandel ist da und er wird uns nicht nur Unsummen kosten – sondern auch sehr viele Menschen das Leben.

Ein Gedanke zu „Klimawandel? Welcher Klimawandel?

  1. Es ist wie es ist. Ich hab‘ in diesem Kontext gestern einen guten Bekannten gefragt, wo denn die Revolution bleibt?

    So lange, wie ein Großteil der Gesellschaft den Klimawandel nicht als unmittelbare persönliche Bedrohung wahrnimmt, wird auch nichts passieren. Gesellschaftlich nicht und auch politisch nicht.

    So lange wir wegschauen, bei dem Ressourcenproblem der Elektroautos und deren Akkus… werden wir die Dinger blind kaufen. Und wundern uns halt in ein paar Jahren, dass es a) keine Austauschakkus gibt und/oder b) die Lieferzeit Jahre dauern wird.

    So lange eine Gesellschaft nicht durch Gesetze „gezwungen“ wird, umzudenken, wird nur wenig passieren.

    Verhaltensänderung erfordert verzicht.

    Ich hoffe, ich habe Unrecht. Ich hoffe, das es besser werden wird. Und ich hoffe, dass ich mich später vor meinen Kindern nicht rechtfertigen muss.

    Marco

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