Lizenzverträge: Du zahlst, sie machen mit dir, was sie wollen
Einer der Wesenszüge des Internets ist ja, den Menschen jedes Eigentum zu nehmen. Du kaufst nichts mehr, Du mietest nur noch. Bzw. erwirbst eine „Nutzungslizenz“. Damit einhergehend der Trend, Dir Produkte nicht mehr für eine Einmalzahlung anzubieten, sondern im „Abo“.
Ich persönlich finde das ziemlich ätzend. Und vor allem wundert mich, dass das funktioniert. Denn inzwischen dürfte jede und jeder Erfahrungen gemacht haben was passiert, wenn erworbene E-Books nicht mehr verfügbar ist, weil der Anbieter dicht gemacht hat. Daten vom ach so sicheren Cloud-Service verschwunden sind. Oder nachträglich die Lizenzbedingungen einseitig geändert werden.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass man das nicht alles über einen Kamm scheren kann.
Nehmen wir zum Beispiel Adobe: Die Firma erlebt gerade einen Shitstorm, weil sie ihre Kunden erst ins Abo gezwungen hat, dann in die Cloud gelockt hat und jetzt einseitig ankündigt, mit den Daten in der Cloud machen zu können was sie wollen: Analysieren, verändern, gegen Geld vertreiben. Aus Sich von Adobe gilt: All your Data belongs to us.
Hier könnte man jetzt sagen: Lektion gelernt, Abo kündigen, Daten aus der Cloud ziehen.
Und wie ist das bei Sonos?
Sonos macht etwas ähnliches und kündigt indirekt an, die Daten ihrer Kunden zu verkaufen. Das Problem? Die Lizenz gehört zu Hardware. Also einem Gegenstand den man gekauft hat. Der aber ohne die Software nicht lauffähig ist.
Hier ist es jetzt so, dass das Gerät „gebrickt“ wird. Es wird zu einem nutzlosen Teil Technik-Müll, wenn man den Vertrag mit Sonos kündigt. Nachdem man das Gerät gekauft hat. Einseitig vom Anbieter entschieden.
Das ist dermaßen frech, dass man sich fragen muss: wie kann das Legal sein? In Deutschland hätte ich die Vermutung, dass es das nicht ist. In anderen Ländern, vor allem den USA scheint das aber üblich zu sein.
Und es bedeutet, dass jetzt nicht nur das Schließen eines Unternehmens zu Problemen führt, wenn man ihnen Daten anvertraut. Sondern das offensichtlich jedes Unternehmen nach Belieben gedenkt, die Spielregeln nach(!) Vertragsschluss im eigenen Interesse zu ändern.
Meiner Meinung nach sollte man daher immer überlegen:
1) Will ich wirklich ein Abo? Kann ich das Produkt auch gegen Einmalzahlung erwerben?
2) Muss etwas, das ich erwerbe, wirklich mit dem Internet verbunden sein?
3) Ist der Hersteller schon mal negativ aufgefallen?
Ich bin sicher, dass das vorübergehend das Angebot stark einschränkt. Auf Dauer aber der einzige Weg ist, den Unternehmen Grenzen aufzuzeigen. In dem man ihnen verwehrt, was sie dringend brauchen: Unser Geld und unsere Daten, die indirekt ebenfalls Geld sind.