Meine Güte, es war doch nur ein gut gemeinter Anruf!!!
Mal angenommen, Du bist hochrangiger Politiker und Dein Name ist nicht D. J. Trump.
Mal angenommen, Du hast einen Sohn, der irgendwie mit einem Modeunternehmen verbandet ist.
Mal angenommen, Dein Sohn sagt: „Hey, ruf doch mal meinen Chef an“, was tust Du dann?
Das Ganze finde ich hinreichend irritierend. Die SZ berichtet davon, dass der Sohn von Ministerpräsident Laschet (CDU) als „Modeblogger“ und als Botschafter für die Modefirma „van Laak“ im Internet unterwegs ist. Und dieser Sohn habe seinen Vater darüber informiert, dass genau diese Firma jetzt anfange, Schutzausrüstung zu produzieren. Völlig altruistisch:
„Nein, der Sohn habe ihm „ohne jeden Lohn, ohne jeden Vorteil, ohne jeden Cent“ nur die Telefonnummer von Christian von Daniels gegeben, dem Van-Laack-Chef. „
Der Chef der Firma gibt freimütig zu Protokoll, dass ihn das Tempo überrascht habe: Binnen kürzester Zeit sei bei seiner Firma eine Bestellung über fast 40 Millionen Euro(!) eingegangen.
Die NRZ geht noch einen Schritt weiter und fragt:
„Wurden Konkurrenten benachteiligt“
„Pikant: Zwei Tage nach dem ersten Schreiben aus Herne rief Ministerpräsident Laschet persönlich bei Van Laack-Chef Christian von Daniels an. Den Kontakt hatte Laschets ältester Sohn Johannes (31) vermittelt, der in den Sozialen Netzwerken als Influencer-Model „Joe“ unter anderem seit Jahren van Laack-Kollektionen gegen Honorar bewirbt.“
Das Problem ist jetzt, dass Laschet nicht wirklich souverän mit der Situation umgeht. Denn der Mann ist Vollblut-Politiker und ihm hätte klar sein müssen, dass das die Opposition auf den Plan ruft. Statt aber zu argumentieren, warum in dieser speziellen Situation sein Handeln vielleicht gerechtfertigt ist, wird er aggressiv. Das macht einen völlig irritierenden Eindruck auf mich.
Die SPD hat jetzt, wie erwartet, eine kleine Anfrage gestellt:
Die SPD-Opposition will nun vergaberechtlich prüfen lassen, ob das Geschäft wegen zu diesem Zeitpunkt zahlreicher anderer Marktteilnehmer korrekt abgelaufen ist.
Und ich bin gespannt, wie Laschet weiter damit umgeht. Nicht nur Fefe geht ja davon aus, dass damit möglicherweise ein Kandidat weniger ins Rennen um den Kanzlerposten der Union geht….
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Foto: Adobe Spark
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