Microsoft: All your Data belongs to us
Microsoft ist ja schon länger dafür bekannt, sehr viele Daten seiner User*innen nutzen zu wollen. Und dafür zu sammeln. Egal ob Office oder Windows, die Anwendungen telefonieren in einem Umfang nach Hause, der beunruhigend ist. Mittlerweile hat das aber ein Niveau erreicht, bei dem man anfangen muss, vor Microsoft zu warnen.
Warum?
Microsoft scannt Eure Daten, die die Firman in die Finger bekommt. Dabei werden m. M. n. massiv Grenzen überschritten:
OneDrive
Nutzt Ihr die MS-eigene Cloud OneDrive, behält MS sich vor, alle Dateien zu scannen. Natürlich nur um böse Taten zu verhindern. Allerdings sprechen wir hier von Dingen, die Microsoft nicht gefallen, ob sie wirklich illegal sind oder nicht spielt erst mal keine Rolle. Einzig MS entscheidet, welche Dateien es für zulässig hält und welche nicht. Dabei sind übrigens nichteinmal verschlüsselte ZIP-Files ein Hindernis.
Outlook
Es mag der einen oder dem anderen schon aufgefallen sein, im Outlook (als Bestandteil von Office) ist ein unscheinbarer Schalter oben rechts aufgetaucht. Dort steht „Das neue Outlook ausprobieren“. Was dort nicht steht:
Mit dieser Funktion erlaubt sich Microsoft nicht nur, alle Eure Mails auf eigene Server zu kopieren, sondern gleich die Zugangsdaten einschließlich aller Passwörter mit. Ein absolutes No-Go. Ich gehe davon aus, dass auch die iOS und Android-Versionen die Passwörter übertragen. Habt Ihr übrigens kein Microsoft-Konto, wird jetzt eines angelegt. MS sagt, das hilft bei der Einrichtung neuer Geräte.
Windows (11)
Schon seit einer Weile ist es nur schwer und auf Umwegen möglich, Windows mit einem lokalen Benutzer zu installieren. Bei der Installation werdet Ihr aufgefordert, ein Microsoft-Konto anzulegen oder zu verwenden. Macht Ihr das, werden Eure Daten automatisch mit OneDrive synchronisiert, ebenso der Desktop. MS sagt, dass Ihr so auf beliebigen Computern mit Euren Daten arbeiten könnt.
Was ist das Problem?
Sieht man mal davon ab, dass es MS einen Scheiß angeht, was für Dateien Ihr habt, ist das Problem folgendes: Wenn Ihr bewusst oder unbewusst gegen die Regeln von MS verstoßt, von denen Ihr nicht wisst, welche es sind, sperrt MS Eure Konten. Und zwar vollautomatisch.
- Ihr könnt Euch an Eurem PC nicht mehr anmelden
- Ihr habt keinen Zugriff mehr auf Eure Daten bei OneDrive
- Ihr habt keinen Zugriff mehr auf Digitale Inhalte (z. B. XBOX)
Es ist (für Euch) weg. Futsch. Unrettbar verloren. Eine Möglichkeit (ohne Anwalt) dagegen vorzugehen, gibt es nicht.
Und das ist nur das eine Problem. Das andere Problem ist, dass Ihr nicht wisst, wie MS Euch analysiert. Und Microsoft ist wie Google ein sehr, sehr großer Player im Online-Werbegeschäft. Eure Daten sind pures Gold und MS weiß genau, was Ihr wann wie und wo macht. Und was es Euch erlaubt und was nicht.
Gibt es Alternativen?
Ja, die gibt es. Und zwar zu Hauf, deswegen hier nur ein winziger Ausschnitt:
- Richtet Windows immer mit einem lokalen Benutzer ein, nie mit einem MS-Konto.
- Nutzt kein OneDrive und wenn Ihr andere Cloud-Dienste nutzt, habt immer eine Kopie Eurer Daten! Wenn Ihr Daten in der Cloud ablegt, schaut Euch an, wie Ihr sie mit GPG4Win verschlüsselt, bevor Ihr sie hochladet oder richtet Euch mit VeraCrypt verschlüsselte Container ein.
- Nutzt kein Outlook, sondern z. B. Thunderbird am Computer und Canarymail am Handy. Beide unterstützten Euch auch beim Anlegen von OpenPG-Signaturen für verschlüsselte und/oder signierte E-Mails.
- Nutzt DontSpy11 und Co, um Windows die Datensammelwut abzugewöhnen