Namibia

Namibia

Es gibt Situationen im Leben, in denen bin ich nicht nur als alter weißer Mann privilegiert. Sondern mehr als das. So auch Anfang diesen Jahres, als ich die vermutlich einmalige Gelegenheit hatte, mit Landrover nach Namibia zu fliegen und 10 Tage durch das Land zu reisen.

Ein Landrover Defender mit Dachzelt steht vor einem strahlend blauen Himmel
Ein Landrover Defender mit Dachzelt steht vor einem strahlend blauen Himmel

Das Land hat dabei meine „Erwartungen“ mehr als übertroffen. Wobei das mit den Erwartungen schwierig ist, weil ich nicht wirklich welche hatte. Wie immer gab es keine große Vorbereitung bei mir, sondern ich habe einfach mal geschaut, was da auf mich zu kommt.

Hätte man mich aber im Vorfeld gezwungen, mir Gedanken zu machen: Ich wäre nie auf die Idee gekommen, in ein so wunderschönes Land zu reisen. Denn das ist Namibia in a Nutshell: Wunderschön.

Man merkt in den Städten, dass Namibia eine deutsche Kolonie war und insbesondere in Swakopmund hat man das Gefühl verloren, in Afrika zu sein. Ein Frisör. Ein Gasthaus. Auf dem Weg dahin ein Cafe mit Biergarten. Das alles ist schon reichlich merkwürdig.

Was man sieht, wenn man genau hinschaut, ist auch die große Armut, die es in dem Land gibt. Die Spuren der Kolonialzeit sind auf der einen Seite fast amüsant, man kann aber sehr gut nachvollziehen, was die Besetzung für die Menschen bedeutet hat, die hier leben. Und so stehen sich Wohlstand und bittere Armut oft direkt gegenüber. Getrennt von hohen Mauern und Stacheldraht.

Verlässt man aber die Städte und kommt ins Landesinnere, stellt man fest, dass Namibia nicht „die“ Farbe hat. Denke ich an Kanada, denke ich an grün. Denke ich an Teneriffa, denke ich an Braun. Aber Namibia? Gefühlt alle 50 Meter ändert sich die Landschaft dramatisch und mit ihr die Farben. Rot. Weiß. Gelb. Grün. Grau. Es scheint fast so, als hätte eine übernatürliche Macht einen ganzen Farbkasten über dem Land ausgekippt.

Ein Baum im Licht der aufgehenden Sonne.
Ein Baum im Licht der aufgehenden Sonne.

Ich glaube ich kann sagen, dass ich noch nie in einem Land gewesen bin, dass mich optisch dermaßen in seinen Bann gezogen hat. Dazu gehört auch, dass man über weite Teile vollkommen isoliert ist und die einzige kommunikative Verbindung, die ich nach außen hatte, war mein Garmin InReach, mit dem ich per Satellit kommunizieren konnte. Das kenne ich gar nicht mehr, weil selbst in Kanada mittlerweile viele Teile der unbewohnten Gegenden Netz haben.

Dieses Gefühl von Weite, von Farbe, von Geräuschen. Die Anblicke der Tiere, die durch die Weite wandern. Die Stille, wenn die Motoren aus sind, nur durchbrochen von den Geräuschen der Natur. Und weil Regenzeit war, das gelegentliche Platschen schwerer Tropfen.

Übrigens Regenzeit: ich glaube das ist, schon wegen der Farben, die mit Abstand schönste Zeit. Und der Regen trocknet in der Regel sehr schnell wieder ab – bei bis zu 45° auch kein Wunder. Dabei ist die Luft allerdings trocken, was es erträglicher macht.

Tja.
Und jetzt sitze ich hier und schaue auf die paar Absätze, die ich geschrieben habe. Und bin ein wenig traurig, weil ich glaube, dass ich gar nicht die Worte habe zu vermitteln, wie unglaublich diese Reise war. Und auch die Fotos werden dem nur teilweise gerecht, fürchte ich. Aber etwas anderes als Fotos habe ich halt nicht und deswegen:

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