Neues Spielzeug in der Computer-Ecke: USV von EATON
Vorige Tage gab es in Voerde einen Stromausfall, der mich im Homeoffice erwischt hat. Das war nicht schlimm, da ich die gute Stunde mit Notebook und einem G5-Hotspot überbrücken konnte – der Mobilfunk war nicht betroffen.
Das erinnerte mich aber daran, dass ich ein Projekt für meinen Schreibtisch schon wieder viel zu lange vor mir her geschoben hatte: Die Anschaffung einer, bzw. 2 Unterbrechungsfreie Strom-Versorgungen (USV).
Hierbau handelt es sich um Geräte die zwei Funktionen haben:
- Im Falle eines Stromausfalls übernehmen diese Geräte die Stromversorgung der angeschlossenen Technik und erlauben so, dass diese gesichert heruntergefahren werden kann. Besonders für Netzwerkspeicher ist ein plötzliches Ausschalten gerne ein Problem.
- Optimaler Weise filtern diese Geräte auch Schwankungen aus dem Stromnetz, die Gift für die Netzteile von IT-Ausrüstung sein können und als Bonus schützen sie vor Überspannung (Blitzeinschlag) und haben die Möglichkeit auch die Datenleitung des DSL zu filtern, so dass im Falle eines Falles weder Router noch sonstwas geschrottet wird,
Statt wie früher ein großes Gerät wollte ich lieber 2 kleinere Einheiten. Das liegt daran, dass die Netzwerkspeicher und der DSL-Router sich woanders befinden, als mein Haupt-PC und Monitor. Und ich lange Kabel nicht mag.
Was ich also brauchte war folgendes:
2 USV für jeweils maximal 3 gepufferte Geräte, wobei die „Technik-Ecke“ unter Volllast etwa 60 Watt (Durchschnitt 50, ohne NAS <10 Watt) zieht und der PC mit Monitor im Maximum 150 Watt und im Normalbetrieb so um die 80 Watt braucht. Die „Stützzeit“, also die Zeit in der die USV die Geräte mit Strom versorgt, darf relativ kurz sein: NAS und Computer brauchen im Zweifel nicht viel Zeit um ordentlich herunter zu fahren.
Früher hatte ich ausschließlich Geräte von APC im Einsatz, bei denen mich gelegentlich ein paar Sachen gestört haben. Wie zum Beispiel das der „Strom ist aus“-Warnton sich anhörte wie ein Brandmelder. Und auch im ganzen Haus zu hören war. Also war ich diesmal ein wenig offener bei der Suche und habe mich schließlich für Geräte der mir bis dato unbekannten Marke „Eaton“ entschieden, in meinem Fall zwei „Ellipse Pro 650„.
Mir gefiel das schlanke Design, die Möglichkeit per USB an den Rechner gehängt und konfiguriert zu sein und der Akku sollte zwischen 10 und 15 Minuten je Gerät halten, so dass ich beim Stromausfall erst mal ein paar Minuten abwarten kann.
Die Inbetriebnahme erwies sich als vollkommen Problemlos. Auspacken, einstecken, anschalten und los. Die beiden WD EX4100 hier im Hause erkennen die USV sofort und ohne weitere Konfiguration, wenn man sie per USB ansteckt und können als Master (die WD EX4100 die immer an ist) / Slave (die, die nur für Backups angeschaltet wird) auch automatisch herunterfahren. Very nice.
Hier bin ich aber auch auf den einzig richtigen Haken der Geräte gestoßen:
Schaltet man die USV ab, wird der Netzstrom nicht durchgeleitet, sondern alle angeschlossenen Geräte gehen einfach auch aus. Ich muss zugeben, damit habe ich nicht gerechnet, aber nun weiß ich es ja. Lernen durch Schmerzen oder so. Im Betrieb schaltet sich das Display nach wenigen Minuten aus und nur zwei kleine LED geben Auskunft über Betrieb und Betriebsbereitschaft. Sehr angenehm.
Das Display zeigt wahlweise verschiedene Daten an, mich interessiert natürlich vor allem der aktuelle Strombedarf. Konfigurieren lässt sich das Gerät nur per USB und hier kommen wir zum zweiten, zwar nicht schlimmen aber doch irgendwie verwunderlichen Haken: Der Software.
Für Privatanwender bietet Eaton den sogenannten „UPS Companion“. Der kann schon mal nicht mehr als ein Gerät verwalten, zur Konfiguration müsste ich sie also abwechselnd einstecken, was zu einem echten Problem führt: Damit der PC automatisch herunterfährt, muss er natürlich dauerhaft per USB mit der USV verbunden sein, damit die ihm mitteilen kann, wenn es so weit ist. Doof.
Zudem scheint die Software aus dem letzten Jahrtausend, optisch wie haptisch:
Aber gut, kann man drüber hinweg sehen.
Kritischer war für mich die Frage der Akustik: Ich kann keine lauten Geräte am Schreibtisch ausstehen und einige der Rezensionen auf Amazon sprachen von lauten Lüfter-Geräuschen. Das hat sich dankenswerter Weise nicht bestätigt: Die Geräte besitzen zwar einen Lüfter, der springt aber nur an, wenn die USV aktiv ist. Im normalen täglichen Betrieb sind die Geräte absolut geräuschlos.
Und im Fazit?
Die beiden EATON machen was sie sollen und auch Tests mit simulierten Stromausfällen brachten sie nicht ins straucheln. Die App ist ein gut gemeinter Scherz, den ich nicht weiter berücksichtige, auch weil die Einstellungsmöglichkeiten eher gering sind. Zur Frage wie lange die Akkus halten kann ich natürlich nichts sagen, EATON verspricht aber einen günstigen und einfachen Austausch. Das werden wir dann in 2-3 Jahren wissen 😉
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Ein Gedanke zu „Neues Spielzeug in der Computer-Ecke: USV von EATON“
Ich frage mich allerdings schon: Wofür? Ich kann einen Generator verstehen, aber ein zwischenzeitliches Herunterfahren lässt einen doch heutzutage meist wenig Arbeit/Daten verlieren? Die meisten Dateisysteme und Datenbanken haben Journale und die Daten sind in wenigen Sekunden geschrieben. Einem Stromausfall sehe ich im Allgemeinen ziemlich gelassen entgegen. Klar, wenn die sich häufen, dann kann die verlorene Arbeit der Anschaffung und Einrichtung einer USV überwiegen, wobei ich selten mehr als ein paar Minuten verlieren dürfte.
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