Roxette ist tot

Roxette ist tot

Na gut, nicht Roxette, weil eine Band sich zwar auflösen aber nicht sterben kann. Aber Marie Fredriksson ist tot, die Sängerin von Roxette. Und das bringt mich dazu mal einen dieser viel zu seltenen persönlichen Artikel zu schreiben.

Wer mich kennt der weiß, dass mein Gedächtnis in erster Linie über Assoziationen funktioniert, vor allem Musik. Ich kann zu fast jedem Ereignis und Ort in meinem Leben einen musikalischen Bezug herstellen.

Als jemand der in den 80ern aufgewachsen ist, gehörte Roxette und deren Songs natürlich zu meinem Leben und Erwachsen werden. Ich habe, glaube ich, alle CDs besessen, als ich noch CDs besaß. Und auch das letzte Album „Good Karma“ habe ich – zum Unverständnis einiger Leute – gekauft. Nicht weil ich es besonders gut finde, sondern weil es für mich „normal“ war, die Alben von Roxette zu kaufen.

Bei denen ich natürlich auch auf Konzert war. Um genau zu sein war mein zweites Konzert überhaupt ein Konzert von Roxette.

Insbesondere die Lieder von den Alben Joyride und Look Sharp! waren in meiner Zeit als Heranwachsender eigentlich immer dabei. Per Walkman, Discman, auf MiniDisk  und selbst heute auf dem Smartphone. Dabei fand ich die Musik nie so wirklich „aufregend“, aber irgendwie gab es immer Songs, die zum Moment passten.

Gestern dann  die Nachricht, dass Marie tot ist.

Ja natürlich, Menschen werden alt, krank und sterben. Und trotzdem ist der Tot von ihr ein Mal mehr ein Moment der zeigt, was das Hauptproblem des Altern ist: Menschen und Dinge die wie selbstverständlich Teil Deines Lebens waren, sind auf ein Mal weg. Natürlich kann ich die Musik noch hören, jetzt aber mit dem Wissen, dass die Zeit von Roxette unwiderbringlich vorbei ist. Und damit die Zeit, an die ich mich erinnere, wenn ich die Musik von  höre. 

Und so wird es weiter gehen. Immer wieder werden Menschen sterben, die Teil meines Lebens waren und mit deren Dasein und Schaffen ich besondere Momente und Orte verbinde. Bis dereinst ich selbst sterbe – was dann eine philosophische Frage aufwirft.

Fürs Erste geht (mein?) (das?) Leben weiter. Und auch in Zukunft werden Menschen sterben, Bands verschwinden Ereignisse und Orte in der Erinnerung verblassen. Aber wenige haben mein Leben so geprägt wie Marie, Per und Roxette. 

Vielleicht sollte ich gleich mal meiner freundlichen elektronischen Assistentin zurufen, sie möge Roxette spielen.

Für die schönen Erinnerungen. Und die traurigen Erinnerungen. Und überhaupt.

 

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P.S.: Für die Jüngeren unter meinen Lesern habe ich mal ein paar Wikipedia-Links eingefügt. Ich bin sicher, viele der Geräte die ich damals revolutionär fand, kennt heute kaum einer der Spätgeborenen noch 🙂

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