The First Purge
Wochenende ist Kinozeit – und dieses Wochende ging es ins UCI um „The First Purge“ zu sehen.
Den ersten Purge habe ich 2013 gesehen und gemocht. War was Neues und durchaus spannend erzählt. „The Purge – Anarchy“ und „The Purgy – Election Day“ waren zwar nicht mehr so innovativ, aber durchaus gut gemacht und auch spannend. Klar, Fortsetzung sind nie so gut wie das Original, aber hey…
Insofern war es logisch, dass ich auch den 4. Teil sehen wollte, der versprach, den Anfang der Geschichte zu erzählen.
Ein Problem des Filmes ist vielleicht, dass er in einer absolut absurden Zeit erscheint. „The Purge – Election Day“ kam in dem völlig hanebüchnen Wettstreit zwischen Trump und Clinton. Doch „The First Purge“ kommt in einer Zeit, in der scheinbar die bekloppteste Politik gerade gut genug erscheint, real zu werden. In sofern ist vielleicht auch mein Maßstab verschoben wenn ich sage, dass „The First Purge“ es einfach nicht schafft, mit seiner Dystopie in irgend einer Form zu schocken. Für zu sehr möglich hält man, was man zu sehen bekommt.
Hinzu kommt, dass die schauspielerischen Leistungen der meisten Darsteller eher… äh… ausbaufähig sind. Das fängt beim soften Drogenboss an und geht über unsere Helden bis zu den schon zu arg misslungenen Bösewichten.
Und zu guter Letzt ist die „Rambo meets Die Hard“-Version auch noch nicht nur vorhersehbar, sondern wird an allen Stellen so ausführlich erklärt, dass auch bitte wirklich jeder weiß, dass der Bösewicht böse, der korrupte Politiker korrupt und der Präsident ein Monster ist. An Parallelen zur AFD mangelt es übrigens dabei nicht.
Allerdings war ich überrascht wie schnell der Film zu Ende war. Entweder ist der nicht, wie angegeben 98 Minuten lang – sondern tatsächlich kurzweilig.
Wenn man auf die „wir erklären den Film für Blöde“-Teile verzichtet hätte, hätte ich ihn vermutlich als „solide Unterhaltung“ bezeichnet. Statt dessen komme ich eher zu dem Fazit „er war stets bemüht.“.
Das Ticket sollten sich daher nur Fans der Serie gönnen und solche, die gerade nix besseres zu tun haben.