Wie Amazon zur China-Plaste-Ramschbörse wurde und warum Google es noch viel schlimmer macht.

Wie Amazon zur China-Plaste-Ramschbörse wurde und warum Google es noch viel schlimmer macht.

 

Ich habe schon lange mein Einkaufsverhalten deutlich geändert, insbesondere was Online-Einkäufe angeht. Ich habe auch kein Amazon-Prime mehr, dass mich viel zu oft verleitet hat, „mal eben“ was bei Amazon zu bestellen.

Im Wesentlichen nutze ich die Site nur noch für Bücher, die eher selten sind, wie z. B.  „Everything Was Forever, Until It Was No More und die dort günstiger sind als z.B. bei abebooks oder booklooker.

Jetzt wollte ich aber fürs Fotografieren etwas kaufen und habe festgestellt, dass es auf Amazon zwei merkwürdige Veränderungen gibt:

1) Namhafte Händler und Hersteller scheinen zu verschwinden,
2) mehr und mehr Firmen tauchen mit absonderlichsten Namen auf, oft willkürliche Aneinanderreihungen von Buchstaben.

Dabei sind erstaunlich viele Produkte erstaunlich „preiswert“ und haben oft tausende positive Bewertungen  – stellen sich dann aber all zu oft als billiger Mist heraus:

 

Oder sie sind schlichtweg gefährlich:

 

 

Das hatte ich ziemlich schnell auf dem Schirm, als ich mal auf Google und YouTube ein wenig gesucht hatte. Aber warum ist das so, und was hat das mit den komischen Firmenamen auf sich?

 Auch dafür gibt es eine einfache Erklärung:

Amazon bewirbt in den USA angemeldete Unternehmen deutlich höher, als solche die dort nicht angemeldet sind. Also werden einfach unzählige Unternehmen angemeldet.

Wird eines wegen Produktfehlern von Amazon geworfen, stehen schon mehrere Nachfolge-„Unternehmen“ in den Startlöchern. Die Produkte scheinen dabei oft vollkommen identisch über verschiedene Firmen hinweg, die Fotos ähneln sich oft sehr oder sind gleich identisch.

Ausschnitt von Produkten der Kategorie „Lichtzeitl“ bei Amazon.
Ausschnitt von Produkten der Kategorie „Lichtzeitl“ bei Amazon.

Diese Produkte kombinieren dann:

  • Billigste Preise,
  • oft keine Versandkosten,
  • Tausende „positive“ Bewertungen.

Und damit werden alle anderen Produkte verdrängt auf die hinteren Seiten, wirken teuer, haben nicht die Anzahl an Bewertungen. Und sind damit offensichtlich sowohl für den Algorithmus und dann auch dem Kunden gegenüber eher unattraktiv.

Das wiederum führt dazu, dass viele Firmen sich wieder viel stärker auf ihre eigenen Webshops konzentrieren. Das ist an sich auch gut, wird nur schwierig, wenn Google beim Suchen nicht die hochwertigen Produkte zeigt, die man sucht. Sondern das, was die meiste meiste Werbe-Kohle bringt.  

Und jetzt ratet mal, welche Produkte das sind.

„Produktvergleichsseiten“ kann man auch weitgehend vergessen. Die sind oft per Algorithmus erstellt und für möglichst gutes Ranking bei Google optimiert und empfehlen oft wieder Produkte aus China, die man ja eben nicht haben möchte.

Die Dominanz von Google und Amazon ist hier ein echtes Problem für den Markt und ich wundere mich, dass die Kartellbehörden hier noch nicht aufmerksam geworden zu sein scheinen.

Denn wenn man nicht genau weiß, wonach man sucht oder was vielleicht gute Hersteller, vielleicht sogar bevorzugt aus Deutschland oder Europa, sind, steht man im Moment oft ziemlich lost im Raum. 

Online-Einkaufen ist also bei weitem nicht so „komfortabel“ wie es scheint und eine Weile auch war. Heute ist es im Vergleich zu den Vorjahren vielfach sehr viel schwerer, gute Produkte von guten Herstellern zu suchen und zu finden.

Ich würd jetzt gerne auf die „Crowd“ verweisen. Auf echte Erfahrungen, die Menschen machen und über die sie berichten. So wie viele Blogger das machen. Kann ich aber nicht. Denn dann kommen wieder die ganzen „Möchtegern-Influenzer“, die sich für ein paar wenige Euro kaufen lassen, um euphorische Blogs und Vlogs zu erzeugen.

Eine Lösung habe ich nicht. Mein persönlicher Workaround ist, nicht mehr primär nach dem Preis oder der Lieferzeit zu suchen. Sondern nach Firmennamen, die ich aussprechen kann, deren Unternehmen dann auch erreichbare Websites haben.  „Mal eben“ läuft da leider nix.

Tja…

 

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Ein Gedanke zu „Wie Amazon zur China-Plaste-Ramschbörse wurde und warum Google es noch viel schlimmer macht.

  1. Hinzu kommt bei Amazon noch, dass man dort seit kurzem nicht mehr alle Rezessionen anschauen kann ohne sich anzumelden, das ging bis vor Kurzem noch, auch das Sortieren nach den neuesten Rezessionen ist ohne ANmeldung nicht mehr möglich, soll wohl dazu verleiten sich dort einen Account einzurichten.

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